Montag, 7. Januar 2013

Alltagstrott.


Wenn mich jemand auf meinen ersten Schultag ansprechen würde, dann würde ich lächeln und sagen, dass es wundervoll war. Gerade zu fantastisch, ja im ernst : Ich konnte schon seit langem nicht mehr so beherzt lachen. 
Wenn ich jedoch einen ehrlichen Eintrag dazu verfasse, muss ich jedoch mit der Wahrheit herausrücken. Es war mittelprächtig. Nicht wirklich schlecht oder furchtbar, aber auch nicht wundervoll. Das große Wiedersehen viel recht herzlich aus und ich fühlte mich sehr wohl. Ich fühlte mich gleich in meine Gruppe integriert und keinen falls ausgeschlossen oder allein, zu keiner Sekunde des Tages. Es wurde viel umarmt, viele Komplimente wurden verteilt und viele von diesen 08/15 Gesprächen geführt, wie sie Standart nach den Ferien sind.
Da meine Sitznachbarin es bevorzugte, neben ihrer besten Freundin zu sitzen war der Platz kurzzeitig frei, jedoch kam sofort eine Freundin zu mir in die letzte Reihe an den Fensterplatz ganz hinten in der Klasse. Oh, wir lachten sehr viel und ich fühlte mich wirklich gut in meiner neu-alten Persönlichkeit. Hin und wieder erwischte ich mich, wie sich mein Lächeln aus meinem Gesicht verzog. Ich erneuerte es schnell, gab ein paar wahllose Komplimente ab und das Lächeln hatte wieder bestand. In den Pausen kam auch mein altes Ich wieder zum Vorschein, ungewollt. Ich hing mit meiner besten Freundin wie üblich alleine rum, aber irgendwie ist es auch ganz in Ordnung so, weil wir dann unsere besten Freundinnen Gespräche führen. Auch wenn ich nicht über irgendwelche Probleme rede, kann ich bei ihr ein wenig Last abbauen. Wenn wir nur noch bei den anderen in den Pausen hängen würden, würde unsere Freundschaft nicht mehr so intensiv sein.
In der zweiten Pause, die ich mit ihr an einer Heizung im Flur mit Ausblick auf den Oberstufen Schulhof verbrachte, hatte ich eine wahrlich wundervolle Begegnung und kurze Konversation. 
Eine etwas jüngere Schülerin, welche ich immer Monika nannte, obwohl sie überhaupt nicht so hieß und die mich dadurch nicht sonderlich gut ab konnte, kam mit ihrer wohl besten Freundin auf uns zu. Sie fragte sehr freundlich, ob meine Haare heller geworden sein. Ja, das waren sie. Eine Freundin hatte sie mir vor Silvester etwas blonder gefärbt. Oh sie war wirklich nett und ich nahm es als Kompliment auf. Wir redeten etwas, dann musste sie auch weiter. 
In den darauf folgenden Stunden verlor ich hin und wieder meine neue Identität, aber hey, es ist erst der erste Schultag, ich werde weiter daran feilen und mich perfektionieren.
Das Boxtraining verlief besser wie gedacht und als wir uns zu zweit aufstellen sollten, kam ein Junge zu mir. Er ist schon da gewesen, als ich neu dazu kam, aber er ist nicht unbedingt der Sportler schlecht hin. Er trägt eine Nerdbrille, Airmax und hat nicht so richtige Muskeln, dafür aber einen guten Schlag. Irgendwie kam es mir so vor, als wolle er mir etwas beweisen, hihi. Aber das ist wahrscheinlich bloss pure Einbildung. Mal schauen, wie es nächste Woche Montag wird, ich sollte besser nicht so hohe Erwartungen haben. Heute ist meiner Mutter aufgefallen, dass ich eine tolle Figur habe. Haha, anfangs habe ich mich sogar heimlich etwas gefreut, aber dann meinte sie, ich sei wohl gewachsen. Nein, nein, nein. ICH BIN NOCH IMMER SO GROß WIE SONST AUCH. Fast wäre sie nett gewesen, fast. 
Ich bin gespannt, wie der morgige Tag wird. Ich sehe dem positiv entgegen und freue mich darauf, jede Menge zu lachen.
Mein bester Freund hat mich heute angeschrieben. Er mich. Das ist ein gutes Zeichen und das hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, was ehrlicher nicht sein könnte. Wir haben nicht wirklich was zu reden, aber es ist angenehm, es ist wundervoll und fühlt sich so leicht an. Er ist nicht der Typ, der mich stundenlang mit Fragen löchert. Er nimmt es hin, wenn ich ihm versichere, dass nichts los ist. Vielleicht weiß er das was ist, aber wenn er nicht fragt, entstehen keine Probleme für uns zwei. Ich brauche mit ihm auch nicht darüber sprechen, das führt zu nichts. Meine Probleme kreisen eh immer ums essen, meine Eltern, Stress in der Schule und Liebeskummer. Ich kenne seine Antworten auf allen Gebieten. Beim essen zeigt er Desinteresse und will nichts davon wissen. Bei meinen Eltern  gibt er mir meist recht und unterstützt mich. Bei Stress in der Schule kann er mir nicht wirklich weiter helfen, aber er hört mir zu und bei Liebeskummer ist der Typ ein Arschloch.
Es ist halt eben das übliche und er kann mir nicht wirklich helfen. Keiner könnte das, dessen Antworten ich schon kenne. Deshalb suche ich mir auch regelmäßig eine andere Person, die ich mit meinen Sorgen voll quatsche. Derzeit habe ich niemanden, aber ich habe auch keine Probleme, die ich nicht selbst bewältigt bekomme.
Ich glaube ich bin mittlerweile auch reifer, was das angeht. 
Tut mir leid, wenn der Text nicht sonderlich interessant ist, aber ich dachte mir, jetzt wo die Schule begonnen hat, kann ich auch ein wenig über meinen normalen Alltagstrott schreiben. Manche haben sich das ja gewünscht.

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